9. Dulhijja Gedenktag an das Martyrium vom Botschafter der Husseinitischen Bewegung Muslim Ibn Aqil -Friede sei mit ihm-

Muslim ibn Akil war der Sohn von Aqil ibn Abu Talib, einem Bruder von Imam Ali (a.). In der islamischen Geschichte ist er bekannt dafür, wie er als Botschafter seines Cousins Imam Husain (a.) in Kufa zum Märtyrer wurde.

Er war ein bekannter und erfolgreicher Soldat und Gelehrter. Er heiratete seine Cousine Ruqaya bint Ali. Man kennt vier seiner Kinder. Den im Jahr 60n.d.H. fünfzehnjährigen Abdullah, den ungefähr zehnjährigen Muhammad, den achtjährigen Ibrahim und die nur fünf- oder sechsjährige Ruqaya. All diese Kinder waren mit ihren Eltern in der Karawane von Imam Husain (a.), dieMedina verlassen hatte.

Imam Husains (a.) Karawane befand sich im Jahr 60 n.d.H. auf dem Weg nachKufa und er schickte seinen Cousin Muslim ibn Aqil als Botschafter vor mit einem Brief, in dem es hieß: "Ich sende meinen Cousin und einen der Vertrauensvollsten aus meiner Familie, Muslim Ibn Aqil zu euch, damit er mir über eure Angelegenheiten berichtet. Wenn seine Berichte mit dem übereinstimmen, was ihr geschrieben habt, werde ich bald bei euch sein. Ihr müsst euch bewusst sein, dass der Imam nur ein Befolger des Buches Gottes ist und Allah in allen Angelegenheiten mit Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Wahrheit dient."

Imam Husain (a.) bat Muslim ibn Aqil seine beiden Söhne Muhammad und Ibrahim mitzunehmen, um die friedlichen Absichten zu unterstreichen, mit denen die Karawane auf dem Weg zu ihnen war.

Muslim ibn Aqil seine beiden Söhne erreichten Kufa gegen Ende des Dhul-Qada60 n.d.H. und wurden mit großer Gastfreundschaft von den Kufiten, insbesondere von Muchtar ibn Abu Ubaida Thaqafi empfangen. Sehr bald schon schworen mehr als 18.000 Menschen vor Muslim ibn Aqil den Treueid fürImam Husain (a.).

Unter den Leuten Kufas gab es auch einige Spione Yazids, die ihm direkt von den Vorgängen berichteten. Yazid befahl seinem Gouverneur in Basra, Ibn Ziyad, nach Kufa zu gehen und die Position von Numan ibn Baschir zu übernehmen. Ibn Ziyad wurde befohlen Muslim ibn Aqil zu verhaften und zu ermorden. Es sollte alles nötige getan werden, um die Anhänger Imam Husains (a.) in Kufa unter Druck zu setzen.

Ibn Zaid erreichte am Abend des 2. Dhul-Hidscha 60 n.d.H. Kufa. Am nächsten Morgen ging er zur Moschee und sprach zu den Leuten. Als erstes ließ er sein Gouverneursamt unter Yazid ausrufen und drohte dann jedem, der in irgendeiner Form gegen die Regierung agierte, mit der sofortigen Todesstrafe und forderte die Auslieferung Muslim ibn Aqils. Ibn Ziyad verschloss Kufa, so dass niemand die Stadt ohne Erlaubnis des Gouverneurs betreten oder verlassen durfte.

Zu diesem Zeitpunkt war Hadhrat Muslim einer Einladung folgend in Hani ibn Urwas Haus. Dies geschah in aller Heimlichkeit, und bis auf einige Leute wusste niemand, wo sich Muslim ibn Aqil befand. Durch einen Spion, der vorgab ein Schia zu sein und Muslim ibn Ausadschas Vertrauen erschlich, wurde Ibn Ziyad das Versteck Muslim ibn Aqils bekannt. Hani wurde festgenommen und ins Gefängnis geworfen. Um die Gefahr von den Freunden abzuwenden, verließ Muslim ibn Aqil mit seinen beiden Söhnen das HausHanis. Er ließ seine Kinder bei Qadi Schuraib, einem Richter, und versuchte ab dem 7. Dhul-Hidscha 60 n.d.H. selbst durch die Wüste zu Imam Husains (a.)zurückzukehren, um ihn davor zu warnen nach Kufa zu kommen, aber es gelang ihm nicht, die Stadt zu verlassen.

Am späten Nachmittag des 8. Dhul-Hidscha 60 n.d.H. klopfte Muslim ibn Aqil völlig erschöpft, durstig und hungrig an eine Haustür im Außenbezirk Kufas. Eine Dame öffnete. Muslim ibn Aqil bat um ein Glas Wasser. Sie gab ihm Wasser und als sie erfuhr, wer er war, bot sie ihm eine Unterkunft für die Nacht an. Ihr Name war Tauaa. Sie versorgte ihn mit Essen und Wasser und zeigte ihm ein Zimmer im Haus, wo er übernachten konnte.

Als Tauaas Sohn spät in der Nacht heimkam und bemerkte, dass der Mann, nach dem der Gouverneur überall suchte, im Hause seiner Mutter übernachtete, ging er in aller Heimlichkeit, ohne seine Mutter zu informieren, in der Dunkelheit der Nacht und in der Hoffnung auf eine gute Entlohnung zu einem Armeehauptmann Ibn Zaids und verriet das Versteck. Frühmorgens war das Haus mit fünfhundert Soldaten umstellt und die Auslieferung Muslim ibn Aqils wurde gefordert. Muslim kam mit dem Schwert in der Hand aus dem Haus und verteidigte sich, bis er durch eine List zur Aufgabe bewegt wurde.

Ibn Zaid sagte Muslim ibn Aqil, dass er ihn töten werde und fragte, ob dieser noch einen letzten Wunsch hätte. Muslim ibn Aqil erwiderte darauf: "Ich möchte noch eine Schuld begleichen indem ich mein Schwert und meine Rüstung verkaufe. Zweitens fordere ich eine anständige Bestattung und drittens soll eine Nachricht an Imam Husain gesandt werden, dass er nicht nach Kufa kommen soll." Ibn Zaid soll ihm die erste Forderung erfüllt haben, aber die zweite und dritte verweigerte er. Dann befahl er Muslim ibn Aqil auf das Dach des Palastes zu bringen und ihn von dort hinunterzustürzen als Warnung an das Volk von Kufa.

Die Hinrichtung erfolgte am 9. Dhul-Hidscha 60 n.d.H.. Unmittelbar darauf wurde auch Hani ibn Urwa aufs Dach geschleift und hingerichtet. Später wurden auch die beiden Söhne Muslim ibn Aqils, Muhammad und Ibrahim ibn Aqil getötet.

Muslim ibn Aqil ist in Kufa begraben. Sein Schrein ist eine Stätte für Besuche [ziyara].
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