Die Heilige Zaynab (Friede mit ihr): "Wehe euch, o Volk von Kufa! Wisst ihr, wessen Herz ihr verbrannt habt?

Es wird berichtet, dass, als die Karawane der Gefangenen aus der Familie des Heiligen Propheten (Allahs Wohlgefallen auf ihm und seinem heiligen Haus) in Kufa ankam, die Menschen auf die Straße gingen. Als Sayeda Zaynab (Friede mit ihr) die Menschenmengen sah, die alle Straßen von Kufa blockierten und die Karawane umgaben, beschloss sie, eine Rede zu halten.

Sayeda Zaynab (Friede mit ihr) bat alle, zu schweigen. Dann stand sie ruhig, gelassen und mutig da und sagte:

"Alles Lob gebührt Allah. Die Gebete seien auf meinem Vater Mohammad und auf seinen guten und rechtschaffenen Nachkommen. Weint ihr nun, o Volk von Kufa, ihr Leute des Betrugs und der Niedertracht? Mögen eure Tränen niemals aufhören, und möge der Widerhall dieses Unglücks niemals aufhören. Ihr gleicht der Frau, die ihr Garn auflöst und es in Stücke zerreißt, nachdem sie es stark gesponnen hat. Ihr macht eure Eide zu einem Mittel des Betrugs unter euch. Gibt es unter euch jemanden, der sich nicht dessen rühmt, was er nicht hat - ein Ankläger der Unzucht, ein eingebildeter Lügner, ein Mann des Grolls ohne jede Berechtigung, unterwürfig wie eine Leibeigene oder schwach vor den Feinden, wie eine Weide in Reliquien oder wie ein schmutziges Stück Stoff auf einem Grab? Wahrlich, schlimm ist das, was eure Seelen begangen haben. Ihr habt den Zorn Allahs geerntet und bleibt in der Pein für die Ewigkeit.
Weint ihr wirklich und schluchzt ihr? Bei Allah, dann solltet ihr viel weinen und wenig lachen, denn ihr habt nichts als Schande und Schmach verdient, und ihr werdet sie niemals abwaschen können. Wie könntest du das tun? Der Nachkomme des Überbringers der Letzten Botschaft, der Kern der Botschaft, der Herr der Jugend des Paradieses, der Zufluchtsort der Rechtschaffenen unter euch, derjenige, der euch vor Unheil bewahrt, das Leuchtfeuer eurer Rechtleitung und der Bewahrer eurer Überlieferungen ist getötet worden. O wie furchtbar ist die Sünde, die ihr tragt! Möget ihr entfernt und zermalmt werden. Das Bemühen ist vergeblich, das Verderben ergreift die Hände, das Geschäft ist verloren, und ihr habt nichts als Zorn von Allah und Seinem Gesandten verdient. Ihr seid zu Knechtschaft und Demütigung verdammt.
Wehe euch, o Volk von Kufa! Wisst ihr, wessen Herz ihr verbrannt habt, was für ein Werk ihr vollbracht habt, welches Blut ihr vergossen und welches Heiligtum ihr verletzt habt? Ihr habt etwas Ungeheuerliches getan, etwas, wofür der Himmel und die Erde zerspringen und die Berge zerbröckeln werden. Du hast etwas höchst Unheimliches, höchst Verunstaltetes, Düsteres, Schrecklichstes getan, so viel wie die Erde und der Himmel füllen. Wundert ihr euch, dass der Himmel Blut regnet? Gewiss, die Pein des Jenseits ist eine noch größere Pein, und dir wird nicht geholfen werden. Lasst euch keinen Aufschub gewähren, denn die Eile beschleunigt sie nicht, und sie fürchtet auch nicht den Verlust der Gelegenheit zur Rache. Euer Herr wartet im Hinterhalt, um dies zu tun."

Weil er erkannte, dass die Situation dort die Wirkung der Worte seiner Tante nicht länger ertragen konnte, unterbrach Imam Zayn al-'Abideen (Friede mit ihm) ihre Rede mit den Worten: "Das ist genug, Tante. Allah sei Dank, du bist eine gelehrte Dame, die niemand gelehrt hat, und du kannst verstehen, ohne dass man dich dazu zwingt. Tränen und Sehnsucht bringen nicht zurück, was die Zeit ausgelöscht hat."

Und so verstummte Frau Zaynab (Friede mit ihr).
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