Ramadan in der Erinnerung Karbalas: Der Wecktrommler

Womöglich ist der menschliche Körper bereit, eines seiner Organe zu verlieren, um im Gegenzug all seine Sinne beizubehalten, denn der Verlust eines dieser Sinne bedeutet ein großer Verlust für den Körper und der Verlust des Geschmacks an diesem Leben. Dies ist auch der Fall bei einigen verwurzelten und vererbten Traditionen, die eine spirituelle Verbindung für die Gemeinschaft darstellen, die die Generationen miteinander verbindet. Man stelle sich beispielsweise Nächte des Monats Ramadan vor, in denen die Straßen frei von jeglichen Wecktrommlern sind, an den sich die Bewohner Karbalas gewöhnt haben, der durch die Straßen und Gassen der Stadt nachts geht und mit seiner lauten Stimme mehrmals zum (Suhoor) aufruft, während er auf seiner Trommel schlägt.

Der Leiter der Mediensektion der heiligen abbasitischen Stätte, Herr Ali Al-Khabbaz, sprach über das Bild und die Merkmale dieser berühmten Ramadan-Persönlichkeit, die in den Herzen der Bewohner Karbalas noch immer präsent ist, besonders in den Herzen der Älteren, die den Wecktrommler miterlebt haben, diese folkloristische Figur, die noch immer während der Nächte des Ramadan durch die Straßen geht und das trotz Modernität und technologischer Entwicklung der Kommunikationsmittel.

Al-Khabbaz sagt: „Nachdem die Bewohner in der Nacht aus dem heiligen Hof in ihre Häuser zurückkehren, die Stille die Gassen und Häuser überkommt, nur noch das gedämpfte Licht aus den Fenstern bleibt und einige schlafen gehen, ertönt die laute Stimme vom Wecktrommler „Ashur“ oder wie „Abu Tabel“, wie einige ihn nennen. Ashur hat eine besondere Stimme, die die Bewohner genau kennen. Eine der Szenen, an die ich mich noch erinnere ist, dass jene, die sehr tief schliefen stets am nächsten Tag fragten, ob Ashur in der vergangenen Nacht durch die Straßen ging. Er war eine sehr noble und liebenswerte Person, der in alle Gassen der alten Stadt ging und das ohne Außnahme.

Danach kommt der Wecktrommler am Morgen des Festes und wir von den Leuten beglückwünscht, die er während der Nächte des Monats Ramadan zum Suhoor weckte, denn der Wecktrommler erhält keinen Lohn, sondern nur das, was die Leute ihm am Morgen des Festes geben, was auch als „Idiya“ bekannt ist.
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