Der sechste Ramadan: der Gefolgschaftseid für Imam Al-Rida (Friede sei mit ihm) und die Statthalterschaft der Zeit

An einem Tag wie diesem, am 6. des Monats Ramadan 201 n.d.H., wurde der Gefolgschaftseid für Imam Al-Rida durch die Statthalterschaft der Zeit bekanntgegeben, welche ihm von Al-Ma’mun aufgezwungen wurde und zu den wichtigsten, historischen Angelegenheiten in seinem (Friede sei mit ihm) Leben zählen.

Die Einladung von Al-Ma’mun an Imam Al-Rida (Friede sei mit ihm) erfolgte zwei Jahre nach Übernahme der Macht. Er schrieb dem Imam (Friede sei mit ihm) und übte Druck auf ihn aus, damit er die Statthalterschaft der Zeit annehme. Der Imam widersetzte sich dies und zeigte seine Abneigung, bis er schließlich auf Druck und Drohung mit dem Tot einwilligte. Zwischen ihnen gab es einen Wortwechsel, der rund zwei Monate andauerte.

Al-Ma’mun verfolgte durch diese Übernahme mehrere Ziele. Er wollte unter anderem die beunruhigte Situation beruhigen und versuchte dadruch, seine Herrschaft und Autoritöt zu legitimieren und den Imam (Friede sei mit ihm) von seinen Stützpunkten in Medina und im Irak fernhalten und somit die Opposition und speziell die schiitische davon schwächen.

Al-Rayan ibn Salt erzählt: „Ich bin zu Imam Ali ibn Musa Al-Rida (Friede sei mit ihm) eingetreten und sagte: Oh Sohn des Gesandten Allahs, die Leute sagen, dass du die Statthalterschaft der Zeit angenommen hast, während du Weltentsagung zeigst!

Daraufhin sagte er (Friede sei mit ihm): „Allah kennt meine Abneigung dem gegenüber. Als ich vor die Wahl gestellt wurde, dies anzunehmen oder getötet zu werden, entschied ich mich dafür, dies anzunehmen. Wehe ihnen, wissen sie denn nicht, dass Yusuf (Friede sei mit ihm) ein gesandter Prophet gewesen ist der, als ihn die Umstände gezwungen haben, die Schätze von Aziz zu übernehmen, sagte er zu ihm: "Lass mich die Schätze (Lager) der Erde übernehmen, ich bin bewahrend und wissend. Auch mich haben die Umstände dazu gebracht, dies mit Abneigung und gezwungen zu übernehmen, nachdem ich dem Tod nahe gewesen bin. Jedoch bin ich dies nicht eingetreten, als ein eintretender Austreter. An Allah sei die Beschwerde gerichtet und er ist der Helfer.“

Der Imam (Friede sei mit ihm) nahm die Statthalterschaft unter Bedingungen an, nachdem Al-Ma’mun ihm mit dem Tod drohte. Eine diese Bedingungen war, dass er weder befiehlt, noch verbietet, richtet oder irgendetwas Bestehendes verändert. Tatsächlich mischte sich Imam Al-Rida (Friede sei mit ihm) auch nicht in die Angelegenheiten des Staates eins, außer soviel, wie es der Allgemeinheit diente und das bis er sein Martyrium durch die Vergiftung erlangte.

Trotz all dem, arbeitete der Imam (Friede sei mit ihm) daran, die Pläne von Al-Ma’mun zum Scheitern zu bringen und dies geling ihm auch durch die Mobilisierung der gläubigen Massen und das Fehlverhalten der abbasidischen Macht bei vielen Gelegenheiten aufzudecken. Außerdem gelang es dem Imam (Friede sei mit ihm), die Verfahrensweise seines Großvaters und seiner Väter (Friede sei mit ihnen) widerzubeleben.

Daraufhin schickte Al-Ma’mun dem Imam (Friede sei mit ihm) ein Schreiben, in dem er ihn darum bat, sich von Medina in Richtung Khorasan, zum Hauptquartier des Kalifats zu bewegen. Der Imam (Friede sei mit ihm) nahm dies ungewollt an. Al-Ma’mun glaubte, dass der Ausweg aus der politischen Krise, die ihn umgab, darin bestehe, den Imam dazu zu bringen, die Statthalterschaft anzunehmen und an der Verwaltung der Regierung teilzunehmen, sodass die Oppositionskräfte und die aliwitische und abbasidische Kraft in seine Hand gelegt werden.

Auf diese Weise, und an einem Tag wie diesem, organisierte Al-Ma’mun eine große Sitzung, forderte zwei große Kissen für den Imam und lud Führer, Richter und andere ein. Al-Ma’mun setzte sich und ließ Imam Al-Rida (Friede sei mit ihm) neben sich Platz nehmen, dann forderte er seinen Sohn Al-Abbas dazu auf, ihm als erster sein Gefolgschaftsversprechen auszusprechen. Daraufhin rief er auch die restlichen Anwesenden dazu auf. Dann wurden die kostbaren Preise präsentiert, und die goldenen Perlen wurden auf die Anwesenden verteilt. Es wurden Gedichte und Reden gehalten und Al-Ma’mun befahl, dass der Name des Imams auf den Kanzeln erwähnt und auf die Dirhams und Dinars sein Name und Beiname festgehalten werden sollte. In diesem Jahr wurde Imam Al-Rida (Friede sei mit ihm) auf der Kanzel seines Großvaters, dem Gesandten Allahs (Allahs Segen sei auf ihm und seiner Nachkommeschaft) in Medina erwähnt und es wurde für ihn gebetet.
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