Die drei Ebenen des Fastens

Imam Ali (Friede sei mit ihm) sagt über das Fasten: „Das Fasten des Herzens ist besser als das Fasten der Zunge; und das Fasten der Zunge ist besser als das Fasten des Magens.“

Auf dieser Grundlage haben die Gelehrten der Ethik das Fasten in drei Ebenen eingeteilt:

Die erste Ebene des Fastens wird als Grundstufe gesehen. Bei dieser Ebene hält sich der Fastende von den in den Fiqh-Büchern erwähnten Fastenbrechern fern. Alle religiös Erwachsenen befindet sich mindestens auf dieser Ebene des Fastens. Sie üben ihre Pflicht aus und streben dadurch nach Belohnung und die Zufriedenheit Allahs. Diese Ebene des Fastens ist die unterste Ebene, denn hier hält sich der Fastende zwar von den Fastenbrechern fern, er macht aber keinen Halt davor, Unerlaubtes zu tun und Sünden, die von der Scharia nicht offensichtlich als Fastenbrecher gezählt wurden. Ein Beispiel dafür sind Fastende, die keine Fastenbrecher begehen, jedoch unerlaubte Blicke werfen, lästern oder Ähnliches.

Die zweite Ebene ist höher als die Grundstufe, denn in Ergänzung zum Fernhalten von Fastenbrechern, fasten hier auch die Körperglieder und begehen nichts Verbotenes. Weder die gesprochenen Worte, noch das Verhalten steht in Widerspruch mit dem, was von einem gehorsamen Diener erwartet wird. Diesbezüglich sagte Imam As-Sadiq (Friede sei mit ihm): „Wenn du fastest, sollten auch deine Ohren, deine Augen, deine Haare und deine Haut fasten“.

Das Fasten der Körperteile bedeutet, dass jedes Körperteil vor dem Begehen verbotener, verpönter und fragwürglicher Dinger bewahrt wird. So wird beispielsweise mit der Zunge nichts gesagt, was unerlaubt ist, mit den Ohren wird keiner Nachrede gelauscht, mit den Augen wird keiner nicht-mahram Frau lustvoll nachgeschaut und ähnliche Dinge.

Die letzte und höchste Ebene ist das Fasten der außergewöhnlichen Menschen. Hier fastet das Herz, der Verstand, die Seele und die Gefühle offenkundig und verborgen. Man konzentriert sich einzig und allein auf Allah und den Tag der Auferstehung. Gedanken am Diesseits verliert man nur zwecks des Glaubens selbst. Bei dieser Art des Fastens wird das Herz von allem ferngehalten, ob von Erlaubtem oder Verbotenem, außer nicht von Allah selbst.
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