Sayed Al-Safi: Manuskripte müssen als heilig angesehen und auf besondere Weise behandelt werden, denn sie wiederspiegeln die Zivilisation und stellen eine Art Kommunikation zwischen Vergangenheit und Gegenwart dar

Während des wissenschaftlichen Symposiums, das das Erbezentrum Karbala in der heiligen abbasitischen Stätte in Kooperation mit dem Erbezentrum von Sayed Hebat Din Al-Husseini Al-Shahrestani am Freitag, den 28. Schawal 1439 bzw. 13. Juli 2018 hielt, kam unter anderem der legitime Leiter der heiligen abbasitischen Stätte, Sayed Ahmad Al-Safi zu Wort. In seiner Rede hieß es: „Womöglich zählt das Erbe –ob kognitiv oder konstruktiv- zu den Dingen, durch die sich Völker auszeichnen und worauf sie stolz sind. Womöglich gibt es auch eine Verbindung zwischen beidem, denn das Erste hängt mit der Existenz der Zivilisation und das Zweite mit der Existenz der Ideologie zusammen.“

Auch sagte er: „Was uns in diesem gesegneten Treffen wirklich beschäftigt, ist der Nutzen und die Investition, 53 Jahre nach dem Tod eines Symboles des Landes, nämlich Sayed Hebat Din Al-Shahrestani, und das kognitive Erbe, das die Ersteren uns hinterlassen haben. Es kann aus mehreren Blickwinkeln gelesen werden, denn dieses Erbe und die Manuskripte sagen etwas aus einem bestimmten Zeitalter aus. Gäbe es keine Manuskripte, wäre das erlesen einiger Wissenschaften sehr schwierig, vor allem weil wir, während wir mit Ideologien umgehen, diese gestohlen werden und anderen Menschen zugeschrieben werden könnten.“

Desweiteren machte Seine Eminenz deutlich: „Manuskripte können die besten Zeugen im Fall einer Anklage sein, den wenn ein Mensch eine Anklage erhebt, braucht er Beweise und Zeugen und Manuskripte stellen heute diesen Zeugen dar, der die Wahrheit spricht. Ein weiterer Vorteil ist die Geschichte und das Wissen um die Zeit des Autors. Dieses Thema ist meiner Meinung nach sehr wichtig für die Geschwister, die in den Gängen der Manuskripte spazieren gehen. Sie profitieren sehr stark vom Todesdatum des Autors oder dem Datum, an dem das Manuskript geschrieben wurde und bewahren damit das Recht dieses Autors und beweisen, dass er der Besitzer dieser Idee ist. Es kann auch sein, dass er vor der Späteren gewesen ist, jedoch nicht genung Gl+ck hatte und sein Manuskript nicht das Licht der Welt erblickte, die Druckerei hatte die bedeutendste Wirkung darauf, Späteres vorzuziehen und Vorgezogenes zu verspäten.“

Auch sagte er: „Manuskripte helfen sehr, dieses Recht dem Autor und Schriftsteller zu geben. Einige Manuskripte stellen zusätzlich zu dem wissenschaftlichen Material eine weitere Kunst dar. Ich glaube ein Manuskript gesehen zu haben und womöglich ist dieses noch immer bei mit aufbewahrt. Dieses Manuskript enthält drei Wissenschaften pro Seite, horizontal gelesen zählt es zu einer Wissenschaft und vertikal gelesen zu einer anderen Wissenschaft und symmetrisch ist das Papier rechteckig und zählt zu einer dritten Wissenschaft. Zweifellos ist dies eine Kunst, die die Freude an der niedergeschriebenen Wissenschaft ergänzt.“

Al-Safi sagte ebenfalls betonend: „Die Ersteren, die geschrieben haben, haben ein Recht uns gegenüber. Die Überlieferungen machen deutlich, dasss wenn der Sohn Adams stirbt, seine Taten damit ins Stehen kommen, das Leben jedoch wiederkehrt und seine Existenz erneuert wird, wenn man gutes Wissen hinterlässt, von dem Profit hervorgeht. Ich glaube, dass sie ein Recht uns gegenüber haben, also ist es unsere Aufgabe, mit diesen Manuskripte besonders aufmerksam umzugehen, indem wir uns zum einen auf die Suche machen und sie der Öffentlichkeit zeigen und sie zum anderen bewahren und pflegen.“

Desweiteren hieß es: „Ihr wisst, die Umstände im Irak sind hart, wir haben jedoch das Glück, reich an Manuskripten und Ideen zu sein. Wenn es in der Nation unwissende Menschen gibt, und ihr wisst, „Menschen sind Feinde der Unwissenheit“, leidet die Wissenschaft sehr darunter und diese Manuskripte, in denen die Wissenschaftler ihr Leben investiert haben, werden als Brennstoff oder Holz für die Wünsche einiger dieser Ignoranten dienen. Das haben wir in der alten Geschichte oder in den 1990er Jahren gesehen und gelesen, viele Manuskripte wurden zerstört.“

Auch fügte er hinzu: „Neben der Notwendigkeit des Manuskripts ist heute jeder dafür verantwortlich, die Manuskripte zu bewahren und sich zu bemühen, alle verfügbaren wissenschaftlichen Mitteln zu suchen, um diese Manuskripte zu erhalten - das ist die niedrigste Stufe der Treue gegenüber den Wissenschaftlern. Wenn man keine Quellen hat, wird man nicht recherchieren, zitieren oder analysieren können. Wenn diese Quellen nicht bewahrt werden, können sie von den Foschern nicht genutzt werden. Ich bin der Überzeugung, dass die Bewahrung der Manuskripte, nein sogar die Vermehrung dieser, eine Pflicht ist, die auf unseren Schultern lastet. Diese Worte richten sich an alle Geschwister, die in diesem Bereich arbeiten. Gibt euch nicht zufrieden.“

Desweiteren sagte er: „Viele der Wissenschaften und Ideen sind noch immer in den Manuskripten gefangen, und leider sind einige von denen, die die Manuskripte besitzen, habsüchtig in einer Weise, dass diese Manuskripte das Licht nicht sehen. Ihr wisst sehr genau, dass eins der schlimmsten Geschehnisse für die Wissenschaftler war, dass sich die Erben nach ihrem Tod dem Wert dieser Manuskripte nicht bewusst waren und es verkauften, als sei es ein Möbel aus dem Haus, vor allem wenn diese Gelehrten keine Erben hatten, die selbst wissend waren. Es gibt viele Geschichten in dieser Hinsicht. Schließlich kauft das Manuskript ein Verkäufer, der es als Papier nutzt, indem er zum Beispiel einige Verkäufe einwickelt. Dieses Manuskript, das unter dem Licht einer Kerze und unter dem Licht des Mondes geschrieben wurde. Einige Wissenschaftler sterben mit vielen Schulden, um diese Wissenschaften zu bewahren. Sie gehen in ferne Länder oder sie kontaktieren jemanden, um das Geschriebene zu reproduzieren. Ein Beispiel dafür ist Allama Al-Hilli. Wir haben die Ehre, ein Erbezentrum Al-Hilla zu haben. Al-Hilli hat viele Geschichten. Er legte großen Wert darauf, einige Bücher in einer Nacht zu reproduzieren, um diese nachschlagen oder diskutieren zu können.“

Sayed Al-Safi machte auch deutlich: „Das Manuskript muss heute geheiligt werden, weil es eine Zivilisation repräsentiert und ein Art Kommunikation zwischen den Ersteren und Gegenwärtigen darstellt. Es gibt keinen Zweifel, dass es Gelegenheiten gibt, die dies erfordern, einschließlich dieser Gelegenheit. Wir haben auch versucht, Erbezentren zu bilden und mit dem Erbe ist das kognitive Erbe gemeint und nicht das konstruktive Erbe. Das ist wichtig, wir haben uns diesem Bereich jedoch nicht gewidmet, sondern es anderen außerhalb der Stätte überlassen, die für die Bewahrung verantswortlich sind. Wir haben die Erbezentren Karbala, Basra und Al-Hilla gegründet. Es gibt auch einige geliebte Provinzen, die sich für ein Erbezentrum entschieden haben, weil sie glauben, dass sie viel Wissen und einen intellektuellen Reichtum haben. Wir haben ihnen Gutes versprochen, auf dass wir auch darin erfolgreich sein mögen, diese neuen Zentren zu erneuern.“

Abschließend hieß es: „Ein herzliches Dankeschön an die lieben Brüder der Abteilung für Islam- und Humanwissenschaften und an das Zentrum für das Erbe des verstorbenen Sayed Hebat Din Al-Shahrestani, sowie an die lieben Brüder, die an diesem Symposium teilgenommen haben und zur Untersuchung einiger Texte beigetragen haben, damit die Forscher davon profitieren und sie uns vorgelegt werden. Unsere Gebete gelten auch allen forschenden Geschwistern. Möge Allah ihnen beistehen und sie bei allem Guten erfolgreich sein lassen. Dieses Land hat ein großes kulturelles Erbe und was sich in den Schatzkammern und in privaten und öffentlichen Bibliotheken befindet, ist wahrscheinlich noch viel mehr als das, was bereits ersichtlich ist. Möget ihr alle stets erfolgreich sein und mögen sich diese wichtigen wissenschaftlichen Treffen mehren, die Gutes in den Seelen der forschenden Geschwistern und Lesern hinterlassen und von denen wir viel profitieren.“
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