Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- sagte: Du bist Al-Hurr (der Freie) wie deine Mutter dich genannt hat, du bist Al-Hurr auf Erden und Al-Hurr im Jenenseits 

Hur ibn Yazid al-Tamimi al-Yarbu’i war einer der Helden von Kerbela am Tag von Aschura nachdem er die Seiten gewechselt und zu Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- übergelaufen war.

Er ist der Sohn von Yazid ibn Nadschiya ibn Qa'nab ibn Yitab ibn Hur einem Würdenträger aus Kufa mit dem Vorfahren al-Tarbu al-Riyahi. Er ist vor allem bekannt als Hur ibn Yazid al-Riyah bzw. Hur.

Hur war ein Berufsoffizier der Armee Kufas. Als Husain ibn Numair, der Kommandant von al-Qadissiyya erfuhr, dass Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- in der Nähe Kufas war, entsandte er Hur mit einer Gefolgschaft von tausend Soldaten, umImam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- abzufangen.

Hur glaubte, dass lediglich Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- Eintritt in Kufa verhindert werden sollte, weil dessen Präsenz nach Ansicht seiner Vorgesetzten die Stabilität der Stadt gefährden würde. Als professioneller Soldat erfüllte er die Befehle seiner Vorgesetzten, ohne diese anzuzweifeln.

Hur und seine Soldaten trafen am Mittag auf Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- und dessen Gefährten an einem Ort, wenige Kilometer von Kufa entfernt. Hur und seine Leute waren bereits seit dem Morgen unterwegs und sehr durstig. Hur bat Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- um Wasser für seine Truppe.Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- forderte Abbas, Ali Akbar, Qasim und andere auf, Hur und dessen Soldaten und ihre Pferde mit Wasser zu versorgen.

Das Nachmittagsgebet [salat-ul-asr] wurde von Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- geleitet und nach manchen Überlieferungen nahmen Hur und seine Männer ebenfalls an dem Gemeinschaftsritualgebet teil. Nach dem Gebet erzählte Hur dem Imam -Friede sei mit ihm- , dass er den Auftrag habe, ihn nicht eher in Kufa eintreten zu lassen, bis Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- dem Kalifen Yazid den Treueid schwören würde. Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- antwortete, dass er Yazid niemals Treue schwören würde und dass Yazid ein ungerechter Machthaber sei, der den Islam zerstören wollte. In jedem Fall würde er nach Kufa gehen, da die dortigen Leute ihn eingeladen hätten.

Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- holte zwei Säcke voller Briefe aus Kufa hervor, in denen die Kufiten ihn anflehten, nach Kufa zu kommen. Hur aber sagte, dass seine Befehle lauteten, Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- Kufa nicht betreten zu lassen und er nichts anderes tun würde, als diesen auszuführen. Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- hätte gegen Hur und dessen Soldaten kämpfen und sich mit Gewalt nach Kufa hineinkämpfen können, aber er wollte keine Schlacht beginnen. Er sagte zu Hur, dass er eine andere Route nehme und von Kufa weggehe. Hur antwortete darauf, dass er ihn, seinen Befehlen gemäß, folgen würde. Und so rittenImam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- und seine Anhängerschaft, gefolgt von Hur und dessen tausend Männern, in die entgegengesetzte Richtung von Kufa.

Am zweiten Muharram erreichten sie Kerbela. Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- kaufte dort Land und schlug seine Zelte auf. Hur und seine Männer schlugen ihr Feldlager etwas weiter abseits auf.

Am folgenden Tag kam Umar ibn Saad mit viertausend Soldaten nach Kerbela. Er war der Befehlshaber von Yazids Armee. Er hatte bereits einige Begegnungen mit Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- und war derart beeindruckt von ihm, dass er anfing, Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- bei den Ritualgebeten beizuwohnen und mit ihm zu beten. Als Ibn Ziad davon hörte, wurde er wütend. Er entsandte Schimr ibn Dhul Dschawshan mit einer Gefolgschaft von zehntausend Soldaten und einem Brief nach Kerbela, in dem Umar ibn Saad aufgefordert wurde, Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- zu einem Treueid gegenüber Yazid zu bewegen oder andernfalls ihn zu ermorden. Umar ibn Saad änderte sofort seine Haltung gegenüber Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- . Seinen Anweisungen folgend erlegte er Imam Husain (a.) und dessen Anhängern Einschränkungen auf, Wasser vom Euphrat zu holen und ab dem siebten Muharram war es keinem aus Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- Lager gestattet, in die Nähe des Flusses zu gehen.

In der Nacht zu Aschura, war Hur sehr rastlos. Er konnte die Kinder Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- aus den Zelten vor Durst weinen hören. In Anbetracht der Tatsache, dass er selbst von Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- Wasser erhalten hatte, begann er seine eigene Verantwortung zu hinterfragen. Er konnte die ganze Nacht nicht schlafen. In ihm wütete ein Kampf zwischen seiner Pflicht als Soldat und seinem islamischen Gewissen. Kurz vor der Morgendämmerung entschied er sich.

Hur und seine beiden Söhne Abdul Hatuf Ansari ibn Hur und Saad ibn Hur ritten zu Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- Lager. Nach manchen wechselte er mit sechs Personen zu Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- , darunter Aiz ibn Madschma al-Azi.

Hur warf sich, dem Imam um Vergebung bettelnd, zu seinen Füßen. Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- umarmte Hur und sagte: „Hur, ich vergebe dir. Ich versichere dir, dass mein Großvater, der heilige Prophet, dir ebenfalls vergibt.“

Hur bat Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- um Erlaubnis, zu gehen und gegen die Feinde des Islam zu kämpfen. Er ging aufs Schlachtfeld und kämpfte tapfer, er fiel und auch seine beiden Söhne und sein Diener fielen. Hur als Vorbild anerkennend schlossen sich weitere dreißig Soldaten aus Yazids Heer Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- an, wo der einzige Lohn das Martyrium war. Sehr berühmt ist die Aussage Imam Al-Hussein -Friede sei mit ihm- , der zum verstorbenen Hur dann sagte: "Deine Mutter hat Dir den richtigen Namen gegeben, Du warst in dieser Welt frei und wirst es auch im Jenseits sein". "Hur" heißt auf Arabisch "frei".

Nachdem Hur Märtyrer geworden ist, wollten seine Angehörigen ihn in seinem Heimatort beisetzen und haben seinen Leichnam mitgenommen. Der Hur-Schrein befindet sich ca. 7 km nordwestlich vom Imam Husain Schrein.



#Ashura_Menhaj
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